Stellungnahme Stadtjugendring und Kreisjugendring Schweinfurt

 

Gemeinsame Stellungnahme des Stadtjugendrings und des Kreisjugendrings Schweinfurt

Schweinfurter Jugendringe blicken mit Sorge in die Stadt. Kinder und Jugendliche dürfen nicht Spielball von Interessen werden!

Bereits den vierten Sonntag in Folge zog es eine Vielzahl sog. „Spaziergänger“ auf die Schweinfurter Straßen. Verstöße gegen die allgemein geltende Abstands- und Maskenpflicht, sowie „Wir sind das Volk“-Rufe wirken insgesamt sehr bedrohlich. Mitten unter den Demonstrierenden sind auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu finden.

Die Jugendringe in Stadt und Landkreis blicken mit großer Sorge auf die Vorkommnisse in Schweinfurt. Bereits seit langem warnen die Engagierten von Stadt- und Kreisjugendring Schweinfurt, dass die Kinder und Jugendlichen Verliererinnen und Verlierer der Corona-Pandemie sein könnten. Auch auf Landesebene weißt der Bayerische Jugendring auf die Ungleichbehandlung der jungen Menschen hin und ist so Sprachrohr für die Interessen aller Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Seit ein paar Wochen gilt für die Jugendarbeit in Bayern überwiegend „2G“. Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren dürfen so nicht mehr die vielfältigen und professionellen Angebote der Jugendverbandsarbeit sowie der Jugendtreffs nutzen. Genau diese Orte verfügen bereits seit dem Ende der ersten Welle im Jahr 2020 über umfangreiche Hygienekonzepte und Abstandsregeln. Dort wird verantwortungsvoll Jugendarbeit gemacht. „Es handelt sich hierbei um einen De-Facto-Lockdown für die Jugendarbeit. Junge Menschen brauchen Orte der Begegnung und der persönlichen Entwicklung außerhalb von Schule.“, so KJR-Vorsitzender Christoph Simon. Der neu gewählte Vorsitzende des SJR, Luca Häusler, fordert: „Es braucht endlich „3G“ für die 12- bis 17- Jährigen, die sich in unseren Verbänden engagieren. Nun gilt es die Solidarität der jungen Menschen anzuerkennen. Junge Menschen dürfen nicht länger benachteiligt werden.“

Einig ist man sich auch, wenn man die unangemeldeten Demonstrationszüge in der Stadt Schweinfurt sieht. „Da mischen sich Rechtsextremisten unter die Demonstrierenden. Ich kann nicht verstehen, warum man da mitläuft.“ äußert sich Christoph Simon besorgt. „Wir Jugendringe sehen uns als Anwalt aller jungen Menschen und vermitteln in unseren Verbänden Werte und Demokratieverständnis.“, fügt SJR-Vorsitzender Luca Häusler hinzu. Gemeinsam rufen die Jugendringe dazu auf, sich nicht an den sog. „Spaziergängen“ zu beteiligen. Ebenso wirbt man für das Impfen gegen das Corona-Virus.

„Unser herzlicher Dank gilt allen Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern, unseren Jugendleiterinnen und Jugendleitern, sowie allen, die sich für junge Menschen einsetzen ohne sie in Gefahr zu bringen.“, erklärt sich Luca Häusler solidarisch. „Ich hoffe, dass sich niemand davon einschüchtern lässt, was gerade so um uns herum passiert. Man kriegt es mit der Angst zu tun, wenn man diese Aufmärsche sieht. Aber das ist nicht die Mehrheit der Gesellschaft.“, so Christoph Simon.

Auch in Zukunft werden Stadt- und Kreisjugendring Schweinfurt die Anliegen junger Menschen und deren Bedürfnisse im Blick behalten. Für Rechtsextremismus sind in der Jugendarbeit und Gesellschaft kein Platz. Dort wo Rechtsextremisten unterwegs sind, ist niemand gut aufgehoben – auch nicht junge Menschen. Beide Jugendringe sind überzeugte Mitglieder im Aktionsbündnis „Schweinfurt ist bunt“. Dieses Bündnis setzt sich für Demokratie und Toleranz ein. Es setzt mit seinen Aktionen und seiner Arbeit wertvolle Akzente im gemeinsamen Kampf gegen Rechtsradikalismus in unserer Gesellschaft.